Edgar Moreno - Memoirs of Water



Die Online-Ausstellung des venezolanischen Künstlers Edgar Moreno thematisiert die vielschichtigen historischen und aktuellen Zusammenhänge zwischen Mensch und Natur in den Flussgebieten des Orinoko und Amazonas.

Die Fotos zeigen den Konflikt zwischen den verschiedenen Sichtweisen und der Wechselbeziehung mit der Natur, aber auch die Schönheit, die aus diesen Spannungen und Zusammenhängen entsteht. Die überwiegend alten und seltenen Fotografien waren Teil der Wanderausstellung "Memoirs of Water", die 2003 im Museo de Bellas Artes in Caracas eröffnet wurde und anschließend am FotoFest (2004) mit einer Ausstellung u.a. im The Station-Art Car Museum, Houston, teilgenommen hat.

 

 "Memoirs of Water" ist das Tagebuch einer Reise ins Herz der Antipoden, eine tatsächliche und imaginäre Reise zu den Seen und Flüssen der Westindischen Inseln, am äußersten Rand der bekannten Welt - in die terra incognita. Ausgangspunkt für die kritische Reflexion in seinen Fotografien ist die historische Publikation von Theodore de Bry (1528-1598) "Der vierte Teil der Welt - Die Eroberung in Bildern". Es ist ein vom Fotografen aktualisierter Diskurs, der die Wahrnehmung dieses Kontinents, seiner Bewohner und seiner Flora und Fauna in den letzten fünf Jahrhunderten dominiert hat. Es ist ein zwingender Diskurs, der die überholten Wahrnehmungsmuster aus der Perspektive der "Alten Welt" gegenüber den indigenen Völkern revidiert.

 

Unter den Ideen, die unsere Beziehung zum Amazonasgebiet am meisten beeinflusst haben, finden wir den Mythos von "El Dorado". Er beschrieb den Reichtum der Region als unerschöpflich, als ein Land voller reicher Schätze, die nur darauf warten, gefunden und geplündert zu werden. Ein Mythos, der auf einer erlogenen Halbwahrheit beruht und immer noch Verletzungen verursacht. Die Auswirkungen der Plünderung und Zerstörung sind noch heute in den Siedlungen der Ureinwohner zu sehen. Jahrhunderte, in denen die Wälder kolonisiert wurden und Mineralien wie Gold, Eisen, Bauxit und Diamanten ohne Rücksicht auf Mensch und Natur abgebaut wurden. Doch der größte Reichtum der Ureinwohner, ihr kulturelles Verhältnis zur Natur, zu Tieren und Pflanzen, zu Geistern und Göttern, ist bis heute nahezu unverständlich geblieben - und wird weitgehend ignoriert.

 

Morenos Ansatz zu Von Bry war auf diese kritische Betrachtung zugeschnitten. Die gleiche Ignoranz gegenüber den indigenen Völkern und ihren angestammten Territorien ist leider auch heute noch von diesem zynischen Bewusstsein bestimmt. Die Abholzung geht ungebremst weiter und Lebensraum wird unwiederbringlich zerstört. Doch es gibt Hoffnung. Durch die globale Klimadebatte, die schädlichen Folgen der Ausbeutung der Natur und die begrenzten Ressourcen an Wasser und Energie rücken die indigenen Völker mit ihrem Bewusstsein für den Naturkreislauf in den Vordergrund - und wir können von ihnen lernen.

This online exhibition by Venezuelan artist Edgar Moreno addresses the complex historical and contemporary relationships between man and nature in the lands that comprise the Orinoco and Amazon river basins.

The images highlight the conflict between the different ways of seeing and interacting with nature, as well as the beauty that arises from these tensions and interrelations. Most of these works are vintage and unique photographs and were part of the traveling exhibition "Memoirs of Water" that opened at the Museo de Bellas Artes in Caracas (2003) and then participated in the FotoFest (2004) with a show at The Station-Art Car Museum, Houston among other places.

 

„Memoirs of Water“ is the diary of a journey into the heart of the Antipodes, an real and imaginary journey to the seas and rivers of the West Indies, at the very edge of the known world - into the terra incognita. The starting point for the critical reflection in his photographs is the historical publication by Theodore de Bry (1528-1598) "The Fourth Part of the World - The Conquest in Pictures". It is a discourse updated by the photographer that has dominated the perception of this continent, its inhabitants and its flora and fauna over the last five centuries. It is a compelling discourse to correct the outdated patterns of perception from the perspective of the "Old World" to the indigenous peoples.

 

Among the ideas that have most influenced our relationship with the Amazonia, we find the myth of "El Dorado". It described the region's wealth as inexhaustible, a land of rich treasures just waiting to be found and plundered. A myth based on a lie or half-truth that still causes wounds. The effects of the looting and destruction can still be seen in the settlements of the indigenous people today. Centuries in which the forests were colonized and minerals such as gold, iron, bauxite and diamonds were extracted without regard for man or nature. But the greatest wealth of the indigenous people, their cultural relationship to nature, to animals and plants, to spirits and gods, has remained almost incomprehensible to this day - and is largely ignored.

 

Moreno's approach to Von Bry was calibrated to this critical examination. Today, unfortunately, the same ignorance towards the indigenous people and their ancestral territories is still determined by this cynical awareness. The deforestation continues unabated and habitat is irretrievably destroyed. But there is hope. Through the global debate on climate, the harmful consequences of the exploitation of nature and the limited resources of water and energy, the indigenous people with their awareness of the natural cycle are coming to the fore - and we can learn from them.

 



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