Boris Eldagsen - Vomit


ERBRECHEN - EINE ERKUNDUNG DES JUNGIANISCHEN SCHATTENS IN DER KI

Künstliche Intelligenz (KI) erzeugt "maschinell lernende Bilder", indem sie vorhandene Bilder analysiert, um sie in einer neuen Form zu "verdauen und auszuscheiden".

 

Es gibt zwei Möglichkeiten, Bilder mit KI zu erstellen: Erstens über einen Bild-Upload. Zweitens über eine Texteingabe, sogenannte "Prompts". Für mich ist das die spannendere Variante, denn man muss sich das Bild vorher vorstellen können und es dann in Sprache beschreiben. Wenn man blockierte Wörter verwendet, bekommt man eine Warnung. Beide Workflows erzeugen jeweils vier Versionen. Von hier aus gibt es zwei Möglichkeiten, weiterzumachen: Ich kann mit "Bearbeiten" Teile des Bildes löschen, die mir nicht gefallen, und es mit einer geänderten Eingabeaufforderung in vier Versionen neu berechnen lassen. Oder ich nehme ein generiertes Bild, das mir gefällt, und lasse die KI ohne Aufforderung improvisieren und vier weitere Varianten berechnen.

 

Im Sommer 2022 konnte ich DALL E2, die derzeit beste KI für Bilderzeugung mit Prompts, drei Wochen lang als Betatester testen. Mein Ziel war es, mit der KI Bilder zu erstellen, die dann von der KI selbst zur Weiterverarbeitung abgelehnt werden, weil sie gegen die Richtlinien verstoßen. Wenn dies geschieht, erhält man eine Warnung. Ich hatte etwa 50 Warnungen, bevor mein Konto gelöscht wurde.

 

Ich nenne meine Bilderserie VOMIT, weil die KI von "DALL E2" sie zwar erstellt, sich aber geweigert hat, sie weiter zu verarbeiten, und sie ausgespuckt hat. Die KI verhielt sich also wie ein Mensch zu seinem eigenen (Jung'schen) Schatten. In der analytischen Psychologie von C.G. Jung ist der Schatten ein unbewusster Aspekt der Persönlichkeit, der nicht mit dem Ideal des Ichs übereinstimmt; es ist der verdrängte blinde Fleck der Psyche, der das Ich veranlasst, sich zu wehren und den Schatten zu projizieren.

 

Text von Boris Eldagsen

VOMIT - An Exploration of the Jungian Shadow in AI

 

Artificial intelligence (AI) produces “machine learning images” by analysing existing images, to ‘digest and excrete’ them in a new form.

 

There are two ways to create images with AI: First, via an image upload. Secondly, via a text input, so-called “prompts”. For me, this is the more exciting option, because you have to be able to imagine the image beforehand and then describe it in speech. If you use blocked words, you get a warning. Both workflows produce four versions each. From here, there are two ways to proceed: I can use “Edit” to delete parts of the image I am unhappy with and have it recalculated into four versions with a modified prompt. Or I take a generated image that I like and let the AI improvise without prompting and calculate four more variations.

 

In the summer of 2022, I was able to test DALL E2, currently the best AI for image generation with prompts, for three weeks as a beta tester. My goal was to use the AI to create images that are then rejected for further processing by the AI itself because they violate the guidelines. When this happens, you get a warning. I had about 50 warnings before my account was deleted.

 

I call my series of images VOMIT because the AI of “DALL E2” generated them but refused to process them further and spat them out. So the AI behaved like a human being to his own (Jungian) shadow. In C.G.Jung’s analytical psychology, the shadow is an unconscious aspect of the personality that does not conform to the ideal of the ego, it is the repressed blind spot of the psyche that causes the ego to resist and project the shadow.

 

Text by Boris Eldagsen



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